Ernst Haeckel

Animation von Holger Ullmann.

Die Gespräche mit Ernst Hackel über die Gestaltung einer neuen Arbeitstafel verliefen zunächst recht zufriedenstellend. Leider fanden die mitgebrachten Entwürfe

wenig Beifall, weil man rechtliche Einsprüche seitens der immer noch starken Monisten-Vereinigung in Potsdam befürchtete. Der ebenfalls mitgebrachten Einwilligungserklärung Haeckels schenkte man keinen Glauben. Haeckel war kein strenger Atheist stellten seine Besucher der Magic Carpet Lodge nach den ersten Gesprächen übereinstimmend fest. Zwar lehnte er jeden Schöpfungsakt strikt ab (daher die Schärfe seiner Auseinandersetzung mit den Kreationisten, etwa mit dem Keplerbund), er kam jedoch aus einem christlichen Elternhaus und sah die Natur – bis hin zu anorganischen Kristallen – als beseelt an. Sein Monismus war der einer durchgeistigten Materie; er sah Gott als identisch mit dem allgemeinen Naturgesetz und vertrat einen durch Johann Wolfgang von Goethe und Spinoza inspirierten Pantheismus. In diesem Zusammenhang sprach er unter anderem von einem „Zellgedächtnis“ (Mneme) und „Kristallseelen“.