Galerie-Neueröffnung am 20ten März 2024

Galerie Rusch

Bevor es das Internet gab, durfte man als Künstler praktisch überall in der Bundesrepublik wohnen, nur nicht in Brunsbüttel. Abgeschnitten von einer existenzsichernden Infrastruktur, die längsten Transportwege der Nation und von einer egomanischen Kunstverwaltungshirarchie umgeben. Verlage hatten noch Macht und deren Arroganz übertrug sich auch auf ihren Endausläufer, den Buchhandel. Als wir 1995 nach 17 Jahren Spanien hierher zurückkehrten, sah es jahrelang nach einer existenzbedrohenden Fehlentscheidung aus.

Doch dann veränderte sich die Welt.

Das oft verteufelte Internet gab uns Instrumente an die Hand, die es uns ermöglichten, eine völlig neue Autonomie zu entwickeln. Wer als Selbstverleger bislang ein halbes Einfamilienhaus investieren musste, konnte plötzlich blitzschnell nachproduzierte Kleinauflagen ohne großes Risiko erproben. Online-Shops erübrigten die Bettelei bei bornierten Galerien und virtuelle Ausstellungen machten diese mehr und mehr ohnehin obsolet. Künstler ließen Einblicke in ihre Fertigungsprozesse zu, die sonst nur Stammkunden und Freunden vorbehalten waren. Eine völlig neue Form von Kundenbindung entstand. Und davon profitierten im Idealfall sogar beide Seiten. Wer sich heute über die Omnipräsenz unseres Berufsstandes in den sozialen Medien echauffiert, sollte diese Zusammenhänge kennen.

Kunst hat von Unabhängigkeit zu allen Zeiten profitiert.

Von wirtschaftlicher, wie auch von geistiger.

 Vor sechs Jahren schlossen Susanne und Jens Rusch ihre Künstlergalerie, weil sie darin einen altersbedingten Abschluss ihres Lebensplanes sahen. Die Westküste hatte einen äußerst aktiven Farbtupfer weniger, denn in den Galerieräumen fanden 16 Jahre lang auch großartige Konzerte und anspruchsvolle Lesungen statt.

Beide blieben jedoch weiterhin bemerkenswert aktiv, sowohl in ihrem karitativen Engagement, wie auch im Atelier. Gleichzeitig nahmen Ausstellungsnachfragen zu und die Aufmerksamkeit im Internet stieg spürbar an. Mehrere Buchveröffentlichungen trugen ihren Teil dazu bei.

„Es war also eindeutig zu früh, den Pinsel beiseite zu legen“ sagt der inzwischen 74jährige Künstler.

 

Öffnungszeiten

Vorerst ist die Galerie lediglich am Mittwoch von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Eintritt 5.- Euro

Geführte Präsentationen sind jedoch ab 10 Personen auch nach Absprache möglich.


Location

Galerie Rusch

Schulstraße 38

Brunsbüttel

Email: susanne.rusch@gmx.de

Telephone: 04852 4848

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In seinem Atelier entstanden weiterhin akribische Gemälde, aber deren Inhalte änderten sich. Frühere Kompromisse, die seine Bilder aus wirtschaftlicher Sicht interessant gemacht hatten, entfielen völlig. Seine Inhalte wurden nun deutlich autobiographischer. Insbesondere Prägungen durch seine Krebserkrankungen wurden nun endlich aufgearbeitet. Hinzu kam eine unausweichliche Auseinandersetzung mit der künstlichen Intelligenz (KI) die zur Zeit weltweit alle Künstler in Unruhe versetzt.

Nach einer anfänglichen Schockstarre entwickelte Rusch Modifizierungen seiner eigenen Gemälde.

Das so erweiterte Inspirations-Spektrum führte zu völlig neuen Bildlösungen, die sich auch in herkömmlicher Manier auf seiner Staffelei niederschlugen.

Den entscheidenden Schub aber erhielt sein Schaffen ausgerechnet durch einen leichten Schlaganfall im Oktober 23. Er verwendete u.a. CT- und MRT-Aufnahmen seines eigenen Kopfes, und ließ diese aus der Sicht seiner künstlerischen Vorbilder Hieronymus Bosch und Norman Rockwell neu interpretieren. In vielen weiteren Bearbeitungsschritten entstanden dann finale Interpretationen aus seiner eigenen künstlerischen Sicht. In der Galerie ist so ein zusätzlicher Raum für seine neuen KI-Interpretationen entstanden.

Die Fülle neuer Arbeiten machte es erforderlich, die Galerie in der sogenannten „Petersburger Hängung“ völlig neu zu gestalten. Das bedeutet, dass die Gemälde vom Boden bis zur Decke bedeutend dichter angeordnet werden. Dadurch veränderte sich der Charakter der Galerie von einer Verkaufsgalerie in ein dichtes und niveauvolles Kunstkabinett das man auch einfach nur zum Anschauen betreten kann. Deshalb wird erstmals ein Eintritt erhoben.

Impressionen

Surrealismus

Alejo Carpentier sieht einen Gegensatz zwischen dem magischen Realismus und europäischen Stilen wie dem Surrealismus, der ihm zufolge das Wunderbare künstlich erzeugen muss. Dagegen gehöre die magische Realität in Lateinamerika zum Alltag und der Stil belege die ungekünstelte Integration des Wunders (z. B. Göttermythen) in das tägliche Leben.  Quelle: Wikipedia

Virtueller Galerie-Rundgang

Ihnen ist der Weg in den echten Norden zu weit?

Das können wir gut verstehen, denn das hören wir sehr häufig. Immerhin residieren wir fast an der dänischen Grenze. Deshalb haben wir zu den unterschiedlichsten Themenbereichen virtuelle Galerie-Rundgänge programmiert, die Sie kostenlos besuchen können.

Hier als Beispiel die Bilder zum Wacken Open Air und zu den Faust-Illustrationen.

Klicken Sie einfach auf "START GUIDED TOUR", das ist am bequemsten.

Sie können sich aber auch gern mit den Richtungspfeilen Ihrer Tastatur durch die virtuelle Ausstellung klicken.

Empfehlung: START GUIDED TOUR.

Virtueller Rundgang durch einen Ausschnitt der Faust-Illustrationen

Rückblicke:

Bevor es das Internet gab, durfte man als Künstler praktisch überall in der Bundesrepublik wohnen, nur nicht in Brunsbüttel. Abgeschnitten von einer existenzsichernden Infrastruktur, die längsten Transportwege der Nation und von einer egomanischen Kunstverwaltungshirarchie umgeben. Verlage hatten noch Macht und deren Arroganz übertrug sich auch auf ihren Endausläufer, den Buchhandel. Als wir 1995 nach 17 Jahren Spanien hierher zurückkehrten, sah es jahrelang nach einer existenzbedrohenden Fehlentscheidung aus.

Doch dann veränderte sich die Welt.

Das oft verteufelte Internet gab uns Instrumente an die Hand, die es uns ermöglichten, eine völlig neue Autonomie zu entwickeln. Wer als Selbstverleger bislang ein halbes Einfamilienhaus investieren musste, konnte plötzlich blitzschnell nachproduzierte Kleinauflagen ohne großes Risiko erproben. Online-Shops erübrigten die Bettelei bei bornierten Galerien und virtuelle Ausstellungen machten diese mehr und mehr ohnehin obsolet. Künstler ließen Einblicke in ihre Fertigungsprozesse zu, die sonst nur Stammkunden und Freunden vorbehalten waren. Eine völlig neue Form von Kundenbindung entstand. Und davon profitierten im Idealfall sogar beide Seiten. Wer sich heute über die Omnipräsenz unseres Berufsstandes in den sozialen Medien echauffiert, sollte diese Zusammenhänge kennen.

Kunst hat von Unabhängigkeit zu allen Zeiten profitiert.

Von wirtschaftlicher, wie auch von geistiger.